Pressemitteilung
Die feministischen Organisationen in Berlin rufen auch dieses Jahr wieder zu einer Demonstration anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt gegen Frauen, Mädchen und FLINTA*-Personen am 25. November auf. Die Demo findet einen Tag vor dem Aktionstag statt. Zu den Organisatorinnen gehören Frauenhäuser und -beratungsstellen, feministische Zentren und Bildungsinstitutionen, die im berliner frauen netzwerk organisiert sind.
BERLIN – 6.11.2023 Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann seine (Ex-)Partnerin zu ermorden. In Deutschland wurden dieses Jahr bereits fast einhundert Frauen Opfer eines Femizids. Die meisten sexualisierten Übergriffe finden in engen sozialen Beziehungen statt. Die Zahl der Anrufe bei Frauenberatungsstellen und die Anfrage nach Schutzplätzen in Frauenhäusern steigen stetig. Trotzdem gelingt es antifeministischen Gruppen, den Diskurs zu vereinnahmen und mit ihren frauenfeindlichen und heteronormativen Ansichten Behörden, Politik und Gerichte zu beeinflussen.
Bei der Demo am 24. November werden die Organisationen gemeinsam laut und sichtbar und stehen solidarisch für ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben für alle FLINTA* ein. Die Demo beginnt um 10 Uhr am Verkehrsturm am Potsdamer Platz und endet 11 Uhr 30 vor dem Abgeordnetenhaus Berlin.
Es vergeht kein Tag, an dem FLINTA*-Personen nicht durch häusliche oder geschlechtsspezifische Gewalt unterdrückt werden. Täglich sind sie diskriminierenden Strukturen ausgesetzt, bei denen Queerfeindlichkeit, Ableismus, Klassismus, Rassismus gegen Schwarze und indigene Menschen sowie People of Colour, Antisemitismus, Antiziganismus und anti-muslimischer Rassismus verschlimmernd ineinandergreifen. Die feministischen Organisationen fordern ein Ende geschlechtsspezifischer Gewalt und endlich die vollständige Umsetzung der Istanbul Konvention, die in Deutschland geltendes Recht ist.
Für Nadja Bungard vom Frauenzentrum Paula Panke steht fest: „Ein EU-Gesetz, das seit 2018 nicht von allen entsprechenden Institutionen, Behörden und Politik umgesetzt wird, ist nutzlos. Berlin braucht eine kompromisslose Gleichstellung der Geschlechter in der Praxis!“
„Die Träger und Vereine benötigen finanzielle Sicherheit und gut funktionierende Strukturen, um die wichtige Menschenrechtsarbeit in Berlin zu leisten. Politik und Verwaltung müssen endlich die Rahmenbedingungen für eine reibungslose Arbeit der Berliner feministischen Zentren, Bildungsangebote, Anti-Gewalt-Einrichtungen und (queeren) Archive schaffen“, fordert auch Alicia Königer von der Kampagne Feministische Projekte Sicher Finanzieren!
Wann? Freitag, 24. November 2023
Beginn: 10:00 Uhr Verkehrsturm am Potsdamer Platz
Ende: 11:30 Uhr vor dem Abgeordnetenhaus, Niederkirchnerstr. 5, 10117 Berlin
*FLINTA* steht für Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen und weitere.
Pressekontakte:
Nadja Bungard, Frauenzentrum Paula Panke
kommunikation@paula-panke.de | 03048099846
Alicia Königer, Kampagne Feministische Projekte Sicher Finanzieren!
bildung@frauenprojekte-bora.de
Organisiert wird die Demonstration im Zuge der Kampagne Feministische Projekte Sicher Finanzieren! Die Kampagne ging 2021 aus der Vernetzung im berliner frauennetzwerk (bfn) hervor, als mehrere feministische Einrichtungen von Zuwendungskürzungen durch den Gleichstellungssenat bedroht waren. Seitdem begleitet sie kritisch die politischen und haushalterischen Entwicklungen im Gleichstellungsbereich Berlins in den Sozialen Medien und mit Aktionen.